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Trans Loulou Lamour – Wie viele Sexarbeiter:innen gibt es in Deutschland?

Wie viele Sexarbeiter:innen gibt es in Deutschland?

88.800 Sexarbeiter:innen

Offizielle Berechnung von 2023!

Bundeskanzler Olaf Scholz fordert in einer Fragestunde im Bundestag die Eindämmung der Sexarbeit. Unsere Daten zeigen jedoch, dass die tatsächliche Zahl der Sexarbeitenden in Deutschland weit unter den offiziellen Schätzungen liegt.

Warum Deutschland die Zahlen von Sexarbeitenden seit Jahrzehnten überschätzt

Wer im Netz nach der Zahl von Sexarbeiter:innen in Deutschland sucht, wird schnell fündig: Von 200.000 bis 400.000 ist in den meisten Quellen die Rede. Auch die Unionsfraktionsvize Dorothee Bär, die Deutschland als “Bordell Europas“ bezeichnet und für die Einführung des Nordischen Modells plädiert, geht von rund 250.000 Sexarbeiter:innen aus. Die Zahl beruht ganz offensichtlich auf einer Schätzung der Hans-Seidel-Stiftung, die „valide Daten zur Prostituiertenschätzung im Verhältnis zur Einwohnerzahl“ betrachtet haben will. Welche Daten genau betrachtet wurden, wird in den „aktuellen analysen“ der Stiftung leider nicht verraten. Es liegt jedoch nahe, dass der Autor sich auf eine Analyse der WELT aus dem Jahr 2013 bezieht.

Aber werfen wir einen Blick in die Historie: Wibke Becker zeigt in ihrem FAZ-Artikel “Rotlicht”, dass die Zahl von 200.000 vermeintlichen Sexarbeiter:innen erstmals 1985 auftauchte. Also vor knapp 40 Jahren. Die Zahl stammt von einer Tagung des Sozialdienstes katholischer Frauen und der Katholischen Sozialethischen Arbeitsstelle der Deutschen Bischofskonferenz und wurde in der Frankfurter Rundschau zitiert; mit dem Zusatz, dass die Dunkelziffer “fast noch einmal so hoch” sei. 

In der Februarausgabe der Zeitschrift EMMA wurden diese Angaben dann umgehend aufgegriffen und zu “offiziellen Zahlen” hochstilisiert. In der Septemberausgabe hieß es dann bereits: “400.000 Prostituierte, legal und illegal – mindestens!” Und zwei Jahre später übernahm auch Hydra e. V., eine der bekanntesten Interessenvertretungen von Prostituierten in Deutschland, die Zahl. Seitdem wird sie fast überall verwendet. 

Auch die Zahl von 200.000 Sexarbeiter/innen wird häufig genannt. Sie ist etwas jünger und stammt aus einem Artikel von  2013. Die Journalisten der WELT fragten bei 80 Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern nach, wie viele Prostituierte dort arbeiten. Nur sehr wenige Verwaltungen konnten eine konkrete Zahl nennen. Schließlich wurde die Zahl von Augsburg, 244 Prostituierte auf 100.000 Einwohner, auf ganz Deutschland und seine 81 Millionen Einwohner hochgerechnet – mit dem Ergebnis: “Dann gäbe es in Deutschland rund 200.000 Prostituierte”. Das Problem hinter dieser Hochrechnung: Die Annahme von 244 Sexarbeiter/innen auf 100.000 Einwohner/innen trifft nur auf sehr wenige Städte in Deutschland zu – genau genommen sogar nur auf vier: Berlin, München, Frankfurt am Main und Stuttgart (und nach der Einschätzung der Organisation Doña Carmen gilt diese Zahl nicht einmal für Augsburg). 

In den letzten Jahrzehnten hat es leider nur sehr wenige Versuche gegeben, die Zahl der Sexarbeiter/innen realistisch zu erfassen. Die Wissenschaftlerinnen Beate Leopold, Elfriede Steffan und Nikola Paul gehen in ihrer 1994 erschienenen “Dokumentation zur rechtlichen und sozialen Situation von Prostituierten in der Bundesrepublik Deutschland” von 64.000 bis 200.000 Prostituierten aus. Im Jahr 2020 unternahm der Verein Doña Carmen einen neuen, sehr viel umfangreicheren Versuch: In Form einer 34-seitigen Modellrechnung untersuchten sie die Bevölkerungsdichte und Bevölkerungsgröße vieler deutscher Städte und Regionen und konnten so eine sehr viel genauere Aussage über die tatsächliche Zahl von Sexarbeiter:innen treffen. Ihr Ergebnis: In Deutschland arbeiten (Stand März 2020 – also vor Covid19) 90.000 Sexarbeiter:innen. Und 2023?

Wie wir die Zahlen für 2023 ermittelt haben?

Um verlässliche Zahlen für 2023 zu erhalten, sind wir in unserer Studie wie folgt vorgegangen:

  • Wir haben die tatsächliche Zahl der registrierten Sexarbeiter/innen in den 20 größten deutschen Städten ermittelt.
  • Für 14 dieser Top-20-Städte konnten wir verlässliche Schätzungen für die tatsächliche Zahl der Sexarbeiter finden.
  • Wenn die Jahre der registrierten und der geschätzten Zahlen nicht übereinstimmten, haben wir die registrierten Zahlen aus demselben Jahr (+/- 2 Jahre) wie die geschätzten Zahlen verwendet, um sicherzustellen, dass die Daten übereinstimmen.
  • Für diese 14 Städte mit zuverlässigen Daten zu den registrierten und geschätzten Zahlen wurde dann das Gesamtdelta zwischen registrierten und geschätzten Zahlen berechnet: Es betrug 214 % (d.h. auf jede registrierte Sexarbeiterin kamen 2,14 nicht registrierte Sexarbeiterinnen).
  • Im Jahr 2022 gab es 28.280 registrierte Sexarbeiter/innen in Deutschland.
  • Wir können also einen Koeffizienten von 3,14 verwenden, um sowohl die registrierten als auch die geschätzten nicht registrierten Sexarbeiter/innen zu berücksichtigen.
  • Daraus ergibt sich eine tatsächliche Anzahl von Sexarbeitenden in Deutschland von 88.800.

Was sagen die Ergebnisse aus?

Es wird geschätzt, dass zwei Drittel aller Sexarbeiter/innen nicht offiziell registriert sind. Bei offiziell registrierten 28.280 im Jahr 2022 und einem Koeffizienten von 3,14 ergibt sich also eine Gesamtzahl von 88.800 (und eine vermutete Dunkelziffer von 60.520) – weit weniger als allgemein angenommen. Doch was bedeutet es eigentlich, wenn die tatsächliche Zahl von Sexarbeiter:innen so weit unter der offiziellen Schätzung von 200.000 bis 400.000 liegt? 

Zunächst scheint es mehr als fraglich, ob die Bezeichnung Deutschlands als “Bordell Europas” wirklich zutrifft. So konstatiert Doña Carmen: “Ins Reich der Fantasie hingegen gehören Zahlen wie die von 400.000 oder 200.000 Sexarbeiter/innen, die angeblich hierzulande in der Prostitution tätig sind. Es handelt sich dabei um nicht erfahrungs- und evidenzbasierte Schätzungen. Ihr primäres Anliegen ist es nicht, eine wissenschaftlich fundierte Auskunft zu geben, sondern politische Strategien zu bedienen. (…) All diese Momente sind dazu geeignet, das Prostitutionsgewerbe hierzulande als monströses „Bordell Europas“ erscheinen zu lassen, dem man nur mittels repressiver Reglementierung beikommen könne. Eine solche Sichtweise steht allerdings mit tatsächlichen Gegebenheiten und Größenordnungen auf Kriegsfuß.” 

Zweitens geht es darum,  ein realistisches Bild von Sexarbeit in Deutschland zu zeichnen. Wenn die Zahlen, die wir zu kennen glauben, offensichtlich falsch und nicht belegbar sind – wovon reden wir dann eigentlich? Ola Miedzynska, Mitgründerin von Erobella, wünscht sich mehr gesellschaftliche Aufklärung was die Prostitution betrifft: „Wir müssen der Realität ins Auge sehen: Die realen Zahlen zeigen, dass Sexarbeit in Deutschland nicht das monströse Bild ist, das oft gezeichnet wird. Statt Stigmatisierung und Übertreibung braucht die Branche Aufklärung und Unterstützung. Nur mit einem realistischen Blick können wir die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Sexarbeiter:innen nachhaltig verbessern.” 

Und auch diese Frage muss abschließend erlaubt sein: Wenn die tatsächlichen Zahlen der Sexarbeiter:innen hierzulande deutlich von den angenommenen Schätzungen (und zwar nach unten) abweichen, hat die Einführung des Nordischen Modells, wie aktuell von zahlreichen Politiker:innen gefordert, dann überhaupt eine evidenzbasierte Grundlage? 

Ausblick?

Daten und Forschung sind integraler Bestandteil unserer Arbeit. Da Erhebungen rund um die tatsächlichen Zahlen von Sexarbeitenden in Deutschland jedoch Mangelware sind, werden wir unsere Analyse „Wie viele Sexarbeiter:innen gibt es in Deutschland?“ Eine ganz besondere Transe in Berlin! Schreibt mir!

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